Preisträger des Jahres 2000

Der nationale Preisträger Aktion Noteingang setzt ein Zeichen für die viel geforderte Zivilcourage. Die Aktion Noteingang, ist eine Graswurzelbewegung ohne innere organisatorische Struktur, die sich gegen Rassismus und rechtsradikale Gewalt wendet. Mit ihrer Aktion wollen sie bedrohten Menschen: Asylsuchenden, Ausländern oder anderen Minderheiten konkrete Hilfe anbieten, wenn sie verfolgt oder rechtsradikaler Gewalt ausgesetzt sind. Ihr Symbol „Noteingang“ an Diskotheken, Geschäften oder öffentlichen Einrichtungen angebracht, signalisiert Verfolgten Hilfe und Schutz vor Gewalt. Begonnen hatte die Initiative vor etwa anderthalb Jahren in Bernau in Brandenburg. Sie hat sich sehr schnell auf eine ganze Reihe von Städten in den neuen Bundesländern ausgebreitet.

Ich bewundere den Mut dieser jungen Menschen und ihre Bereitschaft, Solidarität mit Minderheiten und Ausländern zu zeigen. Sie nehmen dabei selbst die Bedrohung der eigenen Person in Kauf. Sie beweisen mit ihrer Aktion aber auch, dass Jugendliche – entgegen dem oft beschriebenen „mainstream“ – sehr wohl bereit sind, sich für eine andere, eine bessere Gesellschaft ohne Rassismus, ohne Hass und ohne Gewalt einzusetzen und die Zukunft – ihre Zukunft – selbst in die Hand zu nehmen.

Dazu gratuliere ich Ihnen liebe Susanne Lang und Ihnen lieber Knut-Sören Steinkopf und allen jungen Männern und Frauen der Aktion Noteingang für Ihr beispielhaftes Handeln, Ihre Zivilcourage und ihr Engagement für Völkerverständigung. Herzlichen Glückwunsch.

Dankrede_Noteingang

Preisträger des Jahres 2000

Resozialisierung von Kindersoldaten

Reconstruindo a Esperança ist eine Nichtregierungsorganisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, ehemalige Kindersoldaten in Mocambique wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Diese Kindersoldaten wurden im Bürgerkrieg zwischen 1975 und 1992 von beiden Kriegsparteien zwangsrekrutiert.

Als der Krieg endete und die Truppen der Vereinten Nationen das Land betraten vertrieb man die Kindersoldaten, deren Anzahl auf 2.500-10.000 geschätzt wird, um nicht zu zeigen, dass man Kinder im Krieg eingesetzt hatte. Da sie nicht als Soldaten registriert worden waren, wurde ihnen die Möglichkeit verwehrt Kleinkredite und Ausbildungsmöglichkeiten zu erhalten.

Reconstriundo a Esperança wurde im Jahr 1996 von dem in Deutschland ausgebildeten Psychologen Boja Efraime Junior gegründet und kümmerte sich seitdem um die Heilung, Resozialisierung und Reintegration von ehemaligen Kindersoldaten.

Die Laudatio hielt Bruno Schoch (Hessisches Institut f. Friedensforschung):

Laudatio_2000

Grußwort_Ströbele

Dankrede_RE

Begründung_Preisträger 2000