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Bernhard Nolz (Siegen)

Lehrer, Friedensaktivist

Bernhard Nolz, geb. am 3.7.1944 in Ottemdorf bei Cuxhaven, wohnt in Siegen. Er ist Lehrer, Friedenspädagoge, Publizist und seit drei Jahrzehnten aktiver Pazifist. Seit 1969 arbeitet er als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Politik.

Seit Anfang der 70er Jahre ist Bernhard Nolz in der Friedensbewegung engagiert, wobei sein Schwerpunkt auf der Entwicklung und Umsetzung friedenspädagogischer Konzepte liegt. Er ist seit 1992 Bundessprecher der Initiative „Pädagoginnen und Pädagogen für den Frieden“, seit 1996 Mitglied im Trägerverein des Bundes für Soziale Verteidigung in Minden und seit Ende 2000 ehrenamtlicher Geschäftsführer
des Siegener Zentrums für Friedenskultur.

Exemplarisch für seine wissenschaftliche und publizistische Arbeit sind seine Tätigkeiten am Institut für Friedensforschung der Kieler Universität, seine Mitarbeit im Vorstand der Zeitschrift „Wissenschaft und Frieden“ sowie die Herausgabe der Buchreihe „Friedenskultur in Europa“ (gemeinsam mit Prof. Dr. Wolfgang Popp).

Unermüdlich setzt sich Bernhard Nolz in seiner pädagogischen, politischen und wissenschaftlichen Arbeit seit vielen Jahren gegen jede Art des Militarismus und für zivile Konfliktbearbeitung ein.

In einer Rede auf der Kundgebung vor ca. 3000 SchülerInnen gegen Terror, Gewalt und Krieg am 17. 9. 2001 in Siegen bringt Herr Nolz seine Überzeugung zum Ausdruck, dass man auf die Terroranschläge des 11. September 2001 nicht mit Kriegshandlungen reagieren dürfe. Außerdem kritisiert er treffend die UN-Politik der USA sowie die maßlose Aufrüstung und die damals bereits vorherzusehende einseitige militärische Reaktion auf die Terroranschläge. Das Hauptanliegen seiner Rede besteht jedoch darin, den Schülerinnen und Schülern gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien aufzuzeigen.

Kurz nach dieser Rede setzte eine Diffamierungskampagne staatlicher Stellen in Verbindung mit einer Hetzkampagne des Siegener CDU-Bundestagsabgeordneten Paul Breuer ein. Die Bezirksregierung in Arnsberg suspendierte Bernhard Nolz Ende September zunächst befristet, wenig später unbefristet vom Dienst und eröffnete damit eine neue Ära der Berufsverbotspraxis. Nicht nur Bernhard Nolz, sondern alle KriegsgegnerInnen in der Lehrerschaft sollten ruhig gestellt oder gar mundtot gemacht werden.

Das konsequent pazifistische Handeln des Lehrers Bernhard Nolz sowie die Vorgehensweise der mit diesem Fall befassten staatlichen Stellen machen exemplarisch deutlich, dass mit der Militarisierung einer Gesellschaft nach außen immer auch eine verstärkte Repression gegen KriegsgegnerInnen im Inneren der Gesellschaft einhergeht.

Ziel dieser Repression ist – wie in allen Kriegszeiten der Geschichte – die Sicherung einer hinreichenden Kriegsakzeptanz an der „Heimatfront“. Diese Ruhe an der „Heimatfront“ stören Menschen wie Bernhard Nolz.

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03.10.2020: Distanzierung von Bernhard Nolz (Preisträger 2002)

Der Aachener Friedenspreis e.V. distanziert sich von Bernhard Nolz, seinem Preisträger aus dem Jahr 2002, aufgrund einer Veröffentlichung zum Tag der Deutschen Einheit auf dessen Website. Aus unserer Sicht waren die Demonstrationen der sog. Querdenkenbewegung nicht positiv zu sehen.

Wir weisen auf unsere Analyse aus dem Jahr 2020 hin-

“Die Demonstrationen, welche vermeintlich für freie Gedanken und für das Grundgesetz eintreten, sind ein Sammelbecken gefährlicher Verschwörungstheorien und einer um sich greifenden Querfront, mit denen sich der Aachener Friedenspreis nicht gemein machen möchte.

Ein solidarischer Umgang miteinander und die zeitgleiche Aufrechterhaltung gebotener Wachsamkeit in diesen Zeiten einer nicht zu leugnenden Pandemie ist der einzige Weg, gemeinsam diese Krise zu meistern.[…]”