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Vorstand des Aachener Friedenspreis e.V. distanziert sich von Corona-Rebell*innen und beendet Zusammenarbeit mit zweien seiner Mitglieder

In den vergangenen Wochen gab es in Aachen mehrfach Demonstrationen von sog. Corona-Rebell*innen. Vordergründig ging es dabei um die Verteidigung von Grundrechten in Zeiten von Corona. Tatsächlich hat sich unter diesem Deckmantel eine befremdliche Mischung von obskuren bis politisch fragwürdigen Personen versammelt, die sich u.a. aus Impfgegner*innen, Vertreter*innen der sog. „Identitären Bewegung‘, Reichsbürger*innen, Esoteriker*innen und Verschwörungstheoretiker*innen zusammensetzen. Auch Personen aus dem linken und friedenspolitischen Spektrum wurden wiederholt auf diesen Veranstaltungen gesehen. Aus vielen Gesprächen mit Kenner*innen der Szene ist dem Vorstand bekannt, dass bei diesen Veranstaltungen auch Mitglieder und Aktivist*innen aus dem rechten, rechtsextremen und rechtsoffenen Spektrum anwesend sind. Leider waren bzw. sind auch zwei Vorstandsmitglieder des Aachener Friedenspreis e.V. in die Organisation der Veranstaltungen involviert.

Dass der Kreis der Veranstalter*innen mit den Zielen des Aachener Friedenspreis e.V. nicht viel gemein hat, wurde unter anderem am 09.05.20 am Aachener Elisenbrunnen deutlich. Teilnehmende der Gruppierung sprengten an diesem Tag eine angemeldete Demonstration der dem Verein nahestehenden Seebrücke, indem sie, teilweise ohne Mund-Nasenschutz, sehr aggressiv auf Teilnehmende der Seebrücke-Veranstaltung zugingen. Die Seebrücke-Demonstration musste daraufhin seitens der Veranstalter*innen abgebrochen werden. Allein dieser Vorfall sollte eigentlich ausreichen, um zu erkennen, dass man mit diesen Leuten kein Bündnis eingeht. Wer angeblich für Grundrechte auf die Straße geht, und dann die demokratischen Rechte der Anderen derart mit Füßen tritt, der zeigt sein wahres Gesicht. Der Aachener Friedenspreis e.V. jedenfalls demonstriert nicht mit Rechtsextremen, auch wenn sie vorgeben, für den Frieden zu marschieren.

Um (erneuten) Schaden vom Aachener Friedenspreis e.V. abzuwenden, hat die Mehrheit der Vorstandsmitglieder deshalb bereits am 03.06.20 einen deutlichen Abgrenzungsbeschluss von den Veranstaltungen und den Aktiven der sog. ‚Grundrechte-Demos‘ gefasst. Damit sollte den Beiden mit den Veranstalter*innen der Demos kooperierenden Vorstandsmitgliedern deutlich gemacht werden, dass der Verein erwartet, dass sie sich zukünftig von diesen Veranstaltungen fernhalten und inhaltlich distanzieren. Zum Bedauern des Gremiums setzten beide Mitglieder ihre Aktivitäten dort jedoch fort. Am 01.08.20 fand erneut eine Veranstaltung der Gruppierung am Willy-Brand-Platz statt, an der sie erneut teilnahmen. Bei dieser Veranstaltung wurden eine Vielzahl von Falschinformationen und Beleidigungen in Richtung Bundesregierung und Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgesprochen, dazu wurde von einem Hauptredner auch der Aachener Friedenspreis e.V. diskreditiert. All dies war für beide Vorstandsmitglieder kein Anlass, die Veranstaltung zu verlassen oder sich von den Aussagen oder Akteur*innen zu distanzieren. Der Vorstand des Aachener Friedenspreis e.V. hat sich daher darauf verständigt, die Zusammenarbeit mit beiden Vorstandsmitgliedern zu beenden, da eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit nicht mehr gegeben und  das Verhalten beider Personen vereinsschädigend ist.

Der Aufforderung zum Rücktritt sind beide Vorstandsmitglieder inzwischen nachgekommen.