Aus dem Archiv: Oktober 2016
Die Mitgliederversammlung des Aachener Friedenspreis e.V. fordert die Bundesregierung auf, die Lieferungen von Rüstungsmaterial aller Art – insbesondere die Lieferungen von Waffen und Munition in aktuelle Kriegs- und Krisengebiete sofort zu stoppen, vor allem in den Nahen Osten, nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate, und in die Türkei.
Trotz gegenteiliger Beteuerungen des zuständigen Bundeswirtschaftsministers bezüglich einer restriktiveren Handhabung von Rüstungsexporten, ist in den ersten sechs Monaten 2016 die Ausfuhr von Waffen und Ausrüstung mit einem Gesamtwert von über vier Milliarden Euro wiederum gestiegen, über eine halbe Milliarde mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Wert der Genehmigungen für Munition hat sich gar verzehnfacht, von 27 Millionen auf 283,8 Millionen Euro.
Es zeugt von Zynismus, wenn einerseits in Sonntagsreden immer wieder die Bekämpfung von Fluchtursachen beschworen wird, andererseits in der Realität aber genau eben diese Fluchtursachen verschärft werden, indem den Kriegsakteuren die für ihr Kriegshandwerk unentbehrlichen Waffen und Munition geliefert werden.
Es zeugt von Zynismus, dass Waffen und Kriegsgeräte ausgerechnet verstärkt an Länder wie Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Türkei geliefert werden, die nicht nur gewaltsam gegen oppositionelle Kräfte im eigenen Land vorgehen, Menschenrechte und Meinungsfreiheit mit Füßen treten, sondern die nachweislich auch aktiv den IS unterstützen.
Der Wert der Genehmigungen für Kleinwaffen sank zwar in den ersten sechs Monaten 2016 binnen Jahresfrist minimal von 12,4 Millionen auf 11,6 Millionen Euro. Aber zu Kleinwaffen zählen Maschinenpistolen und -gewehre und die entsprechende Munition, und mit ihnen werden in Bürgerkriegen wie etwa in Syrien die meisten Zivilisten getötet.
28. Oktober 2016
Themen: Allgemein
Im Okt. und Nov. 2016 erinnern die VVN-BdA Aachen und die Volkshochschule Aachen an den Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 mit einem sehr reichhaltigen Veranstaltungsprogramm.
Aus der Broschüre zur Veranstaltungsreihe:
„Veranstaltungsreihe zum Spanischen Bürgerkrieg 1936 – 1939
Mit dem Putsch General Francos am 17. Juli 1936 gegen die rechtmäßige spanische Regierung begann der Spanische Bürgerkrieg. Unterstützt wurden die Putschisten durch eine faschistische Allianz mit Deutschland und Italien. Der gewählten Regierung wurde internationale Solidarität zuteil: Auf Seiten der Republik kämpften etwa 59.000 Freiwillige, vor allem aus den europäischen Ländern und Nordamerika, in den Internationalen Brigaden. Die Niederlage der republikanischen Truppen mündete 1939 in eine jahrzehntelange rechtsgerichtete Diktatur, die erst nach Francos Tod 1975 ihr Ende fand. Die Diktatur forderte neueren Schätzungen zufolge 150.000 bis 200.000 Opfer. Zahlreiche ehemalige Interbrigadisten und auch politisch missliebige Spanier wurden nach 1939 in deutsche Konzentrationslager verschleppt; viele wurden dort ermordet.
Während die Ursachen des Krieges vor allem im innerspanischen Konflikten zu suchen sind, wurden Verlauf und Ausgang – am Vorabend des Zweiten Weltkrieges – entscheidend vom Verhalten der europäischen Großmächte beeinflusst. Nach dem Ende der Diktatur Francos setzte eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Bürgerkrieg und der Diktatur erst in den 1990er Jahren ein.
Die Veranstaltungsreihe thematisiert:
● wichtige Aspekte dieses Vorspiels des Zweiten Weltkriegs,
● den Kampf der Internationalen Brigaden gegen die Diktatur und für die Republik,
● die deutsche Mitverantwortung für die Diktatur Francos,
● Biographien von Menschen aus Aachen und Umgebung, die ihren Kampf gegen den Faschismus in Spanien fortsetzten und
● die aktuelle Auseinandersetzung in Spanien mit der Zeit des Bürgerkriegs und der Diktatur.“
Planung und Durchführung der Reihe:
- Volkshochschule Aachen und
- Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschist*innen Aachen (VVN-BdA)
01. Oktober 2016
Themen: Veranstaltungen/Veranstaltungsarchiv