Aus dem Archiv: Dezember 2017
Am 16. Dezember 2017 ist unser Gründungsmitglied Albrecht Bausch verstorben. Albrecht Bausch war von 1988 an langjähriger Vorsitzender des Aachener Friedenspreis. Besonders in der Aufbauphase hat Albrecht Bausch den Verein intensiv gestaltet. Auch danach hat er den Aachener Friedenspreis stets engagiert begleitet, die Auswahl verdienter Preisträger und das Zeigen ihrer Arbeit gegen die Mißstände in dieser Welt lagen ihm stets am Herzen.
Im Aachener Friedenspreis wird seine streitbare Stimme und sein energischer Einsatz für den Frieden fehlen.
23. Dezember 2017
Themen: Allgemein
In den kommenden Tagen stehen in der Türkei weitere Gerichtsverhandlungen an, in denen sich die Akademiker*innen für den Frieden gegen den Vorwurf der Unterstützung des Terrorismus zur Wehr
setzen müssen. In einem Aufruf hatten sich Anfang 2016 mehr als 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Türkei für eine friedliche Lösung des Kurdenkonflikts eingesetzt und eine Wiederaufnahme
von Verhandlungen gefordert. Für ihren Appell wurden die Unterzeichner*innen im September 2016 mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet.
Der Aachener Friedenspreis e.V. hat nun einen Prozessbeobachter in die Türkei entsandt, um die Verhandlungen zu verfolgen und den Verein unmittelbar über den Verlauf der Prozesse zu informieren. Für
Donnerstag, den 21. Dezember sind Verhandlungen gegen sieben Unterzeichner*innen des Aufrufs angesetzt. Am Dienstag, den 26. Dezember, wird dann gegen Esra Mungan verhandelt, die 2016 den Preis in
Aachen stellvertretend für alle Unterzeichner*innen entgegennahm.
Selbstverständlich wird der Verein im Sinne seiner Preisträger*innen auch die Öffentlichkeit auf dem Laufenden halten. An einem direkten Kontakt zu unserem Prozessbeobachter interessierte Journalist*innen
erhalten auf Rückfrage aber gern auch seine Kontaktdaten.
21. Dezember 2017
Themen: Presse
Mit einem Zwischenruf wendet sich der Aachener Friedenspreis im Vorfeld
der Aufnahme von Gesprächen mit CDU/CSU über eine künftige
Regierungsbildung an den Parteichef der SPD, Martin Schulz. Aus Sicht
des Vereins ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um wichtige Pflöcke
einzuschlagen für eine Beteiligung an einer künftigen Regierung oder die
Duldung einer Minderheitsregierung. Der Verein erinnert Schulz an seine
friedenspolitischen Wahlversprechen und fordert ihn auf, diese in den
bevorstehenden Gesprächen zu roten Linien zu erklären.
„Zum einen haben Sie versprochen, sich dafür einzusetzen, dass in
Deutschland gelagerte Atomwaffen abgezogen werden“, schreibt der
Friedenspreis. Er hofft auf die Initiative von Schulz, dass die auf dem
Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz lagernden US-amerikanischen
Atomwaffen in dieser Legislaturperiode abgezogen werden. „Zum anderen
haben Sie versprochen, die Zusage zum 2-Prozent-Ziel der Nato zu kippen,
wonach die Ausgaben der einzelnen Mitgliedsstaaten bis 2024 auf zwei
Prozent der Wirtschaftsleistung zu erhöhen sind, das in Deutschland zu
einer gigantischen Aufrüstung und zu einer Verdoppelung des
Rüstungshaushalts führen würde.“
Der Aachener Friedenspreis e.V. fordert, diese beiden Wahlversprechen in
etwaigen Vereinbarungen zu einer Regierungsbeteiligung oder Duldung
einer Minderheitsregierung festzuschreiben.
Außerdem fordert der Verein ebenso festzuschreiben, dass Deutschland dem
Atomwaffenverbotsantrag der UN beitritt, der im Juli dieses Jahres von
122 Staaten der UN-Vollversammlung verabschiedet wurde.
Wichtige friedenspolitische Essentials seien aus Sicht des Vereins
darüber hinaus auch im Wahlprogramm der SPD enthalten, die in den
Gesprächen unbedingt ihren Niederschlag finden sollten. So etwa die
klare Absage der SPD an Gedankenspiele über die Schaffung einer
europäischen Atomwaffenmacht oder gar eine atomare Bewaffnung
Deutschlands. Oder die als zwingend erforderlich erklärte weitere
Eindämmung der Rüstungsexporte. Sowie vor allem auch die kategorische
Ablehnung von völkerrechtswidrigen Tötungen durch bewaffnete Drohnen.
„Wir appellieren an Martin Schulz“, so der Friedenspreis, „diese
Positionen nicht aufzugeben.“
05. Dezember 2017
Themen: Allgemein, Presse